Im Forschungsprojekt »Pinocchio« entwickeln wir ein Werkzeug-haltersystem, in dem die auskragende Werkzeuglänge automatisch während der Bearbeitung verändert werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, für eine Bearbeitungsoperation mit tiefen Kavitäten jeweils nur ein Werkzeug vorzuhalten. Wenn zu Beginn der Bearbeitung die Auskraglänge noch klein sein darf, kann mit der kurzen Werkzeuglänge eine sehr schnelle und wirtschaftliche Bearbeitung durchgeführt werden. Sobald längere Werkzeuge erforderlich sind, wird die Auskraglänge durch den Werkzeughalter vergrößert und der Prozess kann weiterhin am wirtschaftlichen Optimum durchgeführt werden. Die reduzierte Schwingungsneigung ermöglicht bessere Oberflächenqualitäten und aufgrund der reduzierten mechanischen Last ist eine größere Werkzeuglebensdauer zu erwarten. Das vorzuhaltende Werkzeugspektrum kann deutlich reduziert werden.
Die Herstellung von Bauteilen mit tiefen Kavitäten oder schlechter Werkzeugzugänglichkeit erfordert Werkzeuge mit großer Auskraglänge. Lang auskragende Werkzeuge verfügen über eine geringe Steifigkeit und sind schwingungsanfälliger. Dies führt häufig zu Beschädigungen bis hin zur Zerstörung von Werkzeug sowie Werkstück. Antworten auf diese Herausforderungen erarbeitet das Konsortium des Forschungsprojekts Pinocchio.
Das Forschungsprojekt Pinocchio wird von einem innovativen Konsortium aus dem Bereich der Produktionsforschung und der produzierenden Industrie durchgeführt und vom Bundes-ministerium für Bildung
und Forschung im Rahmen des Programms »KMU-innovativ« gefördert.
Die Konsortiumsmitglieder des Projekts sind das Fraunhofer IPT, die Innoclamp GmbH und die Trepels-Genter GmbH aus Aachen, sowie die Hugo Reckerth GmbH aus Filderstadt.
Im Verbundprojekt Pinocchio entwickeln wir gemeinsam ein Werkzeughaltersystem, mit dem die Werkzeugauskraglänge adaptiv und während der Bearbeitung verändert werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, im Idealfall für eine Bearbeitungsoperation mit tiefen Kavitäten jeweils nur ein Werkzeug vorzuhalten. Die Werkzeuglänge soll je nach Bedarf im Zerspanprozess variiert werden können und somit eine produktive Bearbeitung ermöglichen.